Herbst 2019
Was ist das St.Anna – was macht
die Bonainvest daraus?
Das St.Anna wurde in den Dreissiger Jahren als
Kranken- und Erholungsheim sowie als Geburtshaus für die lokale
Bevölkerung am Südhang von Unterägeri errichtet. Später wurde es
zunehmend in den Dienst altersgerechten Wohnens gestellt und
von einer gemeinnützigen Stiftung getragen. Träger dieser Stiftung
sind die Einwohnergemeinde, die Bürgergemeinde, die Kirchgemeinde
und die Korporationsgemeinde Unterägeri.
Um die Tätigkeit
der Stiftung zeitgemässer ausrichten zu können, liess sie sich
darauf ein, ihr kostbares Landstück zu günstigen Bedingungen an die
Bonainvest, eine grosse Immobilienfirma, zu verkaufen.
Eine
von der Einwohnergemeindeversammlung bewilligte Sonderzone sollte es
der Immobilienfirma ermöglichen, dein Gesundheitshaus zu erstellen. Dies dank einer stark erhöhten
Ausnützungsziffer und der Erstellung von zusätzlichen kommerziellen Wohnungen zur Finanzierung.
2 Jahre später wurde das ausgearbeitete Projekt der Bevölkerung vorstestellt: ein Kinderpflegehaus wie es noch keines in der Schweiz gab: im Babalou genannten Haus für benachteiligte Kinder und deren Familien sollten nicht nur entspannte Ferien möglich sein, sondern auch eine Kinderarztpraxis einziehen, ein grosses Restaurant und andere Räume zum Wohle der Allgemeinheit entstehen. Ausserdem wurde der Bevölkerung suggeriert, dass 50 Arbeitsplätze geschaffen würden. Aus diesen Gründen wurde gegen das Bauprojekt keine einzige Einsprache erhoben.
Schon am Spatenstich sickerte dann durch, dass das Kinderpflegehaus vom Investor
ganz fallen gelassen worden war und stattdessen nur kommerzielle
Altersresidenzen neben den normalen Wohnungen entstehen sollen.
An einem vom
Investor veranstalteten Informationsanlass brandete diesem seitens
der Bevölkerung massiver Unmut entgegen. Es war die Rede vom Gefühl
des Hintergangenwerdens, der Arglist und der Übertölpelung.
Der
Investor hat gegenüber Medien erklärt, dass er auf seiner
kommerziellen Umsetzung besteht.
Die Behörden werden
aufgefordert, das vorliegende Baugesuch der Bonainvest AG abzulehnen.
Von wem wurde der Verein ProSanktAnna gegründet?
ProSanktAnna wurde von Bürgern und Einwohnern aus
Unterägeri gegründet. Sie fühlen sich hintergangen, weil das versprochene
Kinderpflegehaus Rendite orientierten Wohnungen zum Opfer
fallen soll.
Was tut ProsanktAnna?
Als erstes wurde eine PETITION lanciert, die mit 1200
Unterschriften den Gemeinderat Unterägeri aufforderte, die
Projektänderungen nicht zu bewilligen.
Doch der Gemeinderat ignorierte diesen Ausdruck öffentlichen Willens: kurz vor der vereinbarten Einreichung schloss er mit Bonainvest einen zusätzlichen Vertrag, und erteilte so mit minimalen Auflagen die Baubewilligung.
ProSanktAnna fordert Einsicht in den Kaufvertrag.
Warum will ProSanktAnna die
Verträge sehen?
Wenn der Preis bekannt ist, könnte der Vertrag eventuell angefochten werden. Zu prüfen ist auch, ob es die Stiftung St.Anna unterlassen hat im Vertrag mit Bonainvest sicherzustellen, dass ihr Stiftungszweck bestehen bleiben kann: Dieser schreibt den Betrieb von Alterssiedlung und Erholungshaus mit Pflegeleistungen vor.
Weshalb bleiben die Verträge geheim?
Weil sich der Stiftungsrat und die Gemeinde offensichtlich vor
einer Offenlegung fürchten. Obwohl Träger der Stiftung St.Anna die
vier öffentlichen Körperschaften Einwohnergemeinde, Bürgergemeinde,
Katholische Kirchgemeinde und Korporation Unterägeri sind, ist bisher niemand bereit, in den Vertrag Einsicht zu gewähren.
Wie weiter?
Bonainvest will von einem Kinderpflegehaus absolut nichts mehr wissen. Sie wollen jetzt auf dem Platz des Gesundheitshauses Attika-Residenzwohnungen bauen, in den unteren Stockwerken Alterswohnungen. Dieses liegt nun beim Kanton:
Baurechtlich geht es vorallem darum, ob die Alterswohnungen die Bonainvest bauen will "betreute Altersresidenzen" sind, wie im Zonenplan als Beispiel für soziale Zwecke vorgeschrieben.
Es ist aber keine Pflege oder Betreuung vor Ort vorgesehen. Statt dessen sollen die Bewohner elektronisch an Pflegedienste wie zB Spitex angeschlossen werden.
Dies ist in jeder Wohnung im Dorf heute auch schon möglich. Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass dafür eine erhöhte Ausnützung gelten soll.
So könnte quasi jeder der Wohnungen baut mit einem Spitex Alarmknopf auf einer höheren Ausnützung bestehen.
Mit diesem dem neuen Projekt hätte die Firma dann das Land supergünstig bekommen, plus eine höhere Ausnützung, ohne dafür eine finanzielle Gegenleistungbringen zu müssen.Und dies für ein Herz Stück des Dorfes. Es wäre Rendite aufs Äusserste getrieben.
ProSanktAnna
- unterstützt die Einsprecher.
- hat eine Beschwerde bei der Stiftungsaufsicht eingereicht, da die Stiftung nun ihren Stiftungszweck nicht mehr erfüllen kann
- unterstützt die damals ehrenamltlich beteiligten Kinderhilfswerke