Was spielt die Stiftung St. Anna für ein Spiel?

Die Stiftung St. Anna

Die Stiftung St.Anna betrieb mitten im Dorf an hervorragenden Lage das Pflegeheim St.Anna, das allerdings in die Jahre gekommen war. Zudem hatten sich Schulden angesammelt und die Stiftung suchte nach einer Lösung für die Zukunft. Der Stiftungsrat setzt sich aus Vertretern der Einwohnergemeinde, der Bürgergemeinde, der Korporation und der Kirchengemeinde zusammen. 2015 wurden Land und Gebäude der Stiftung an die Immobilienfirma Bonainvest verkauft. Dies zu einem Preis weit unter Marktwert, da der Investor verprach, ein Kinderpflegehaus zu bauen.

Stand 2020

Die Stiftung hat heute kein Land mehr und kaum mehr Geld. Sie hat keinen Ort, an dem sie ihren Stiftungsszeck erfüllen kann.

Das Gesamtvermögen der Stiftung schrumpfte, von ca. 35 Millionen auf jetzt vermutlich etwa 8 Millionen Franken. Von dieser Differenz profitiert alleine Bonainvest.

Unverantwortliches Handeln des Stiftungsrates

Der Stiftungspräsident Hugo Berthold ist seit 2011 im Amt.

Bonainvest hatte schon 2013 Gespräche mit der Stiftung geführt um Alterswohnungen zu bauen, hat aber damals eine Absage bekommen.
Ebenfalls 2013 wurde an einer Gemeindeversammlung ein Projekt abgewiesen, das vorsah auf dem Stiftungsgelände Wohnungen zu bauen und mit dem Erlös ein neues Kur und Erholungsheim mit Oberägeri gemeinsam zu bauen. Die Einwohner stimmten dagegen, dass auf dem Gelände nur Wohnungen gebaut werden.

Laut Herrn Berchtold war Bonainvest die einzige Firma, die danach ein Gesundheitshaus habe bauen wollen. Architekten und Bauunternehmer im Dorf wurden aber gar nicht gefragt, auch welche die anfragten, bei einer Ausschreibung mitmachen zu können.

Als dann klar wurde, dass statt einem Kinderpflegehaus Altersesidenzen gebaut werden sollen hat die Stiftung weiter zum Investor gehalten, und sogar mit ihm das neue Projekt vorgestellt.


Im Artikel der Zugerzeitung vom 28.Sept bewirbt der Stiftungspräsident Berchtold die Altersresidenz:
"...Laufe es nach Wunsch, werde der Bau im Spätsommer 2019 fortgesetzt werden (....)  «Damit sind wir auf gutem Weg, für die Bewohner und die Bevölkerung», sagte auch Hugo Berchtold, Präsident der Stiftung St.Anna. Er hoffe nun, dass es schnell vorwärtsgehe. Die alte Geschichte soll abgehakt werden...."

ProSanktAnna hat im April 2019 bei der Zentralschweizerischen Stiftungsaufsicht eine Ausichtsbeschwerde gegen die Stiftung St. Anna eingereicht, da diese Ihren Stiftungszweck nicht mehr erfüllen kann. Hier die Antort der Stiftung war:


Stiftung sagt nun, sie wolle gegen Bonainvest klagen

Die Stiftung hat ProSanktAnna gegenüber verlangt, die Einsprachen sollen zurückgezogen werden, damit die Stiftung bald gegen Bonainvest klagen kann, was sie vorhabe. Denn sie könne laut Vertrag erst klagen, wenn die Baugenehmigung erteilt ist. Und Bonainvest wolle vorher nicht darüber verhandeln.Weiter erklärt sie, der Stiftung sei auch daran gelegen, dass der Neubau möglichst weit von einem Gesundheitshaus weg ist, was jetzt der Fall sei, damit habe man bessere Aussicht auf Erfolg die Klage durchzusetzen. Es geht um 5 Mio die die Stiftung einkalgen könne. Das ist nicht viel wenn man bedenkt, dass Preisnachlass der fürs Land gewährt wurde viel höher war.

Sehr fraglich sind die Ergolgsaussichten einer Klage der Stiftung - hat Sie doch von vornherein das neue Bauprojekt mit vorgestellt und unterstützt.

Und der Stiftungszweck?

Der Stiftungszeck ist bis heute: "Errichtung und Betrieb der Alterssiedlung St. Anna und des Kur- und Erholungshauses Annahof Ägeri mit Pflegeleistungen". Dieser kann offensichtlich nicht mehr erfüllt werden, ohne Land und Gebäude. Die Stiftung sagte gegenüber ProSanktAnna, sie wolle den Stiftungszweck ändern, in was würde man dann sehen.

Auszug aus dem Anwaltsschreiben der Stiftung :

14.Oktober 2019

ProSanktAnna zieht die Aufsichtsbeschwerde bei der Stiftungsaufsicht zurück

Nach der Erklärung der Stiftung zu einigen unserer Fragen scheint klar: Die Stiftung hat ihr Land an Bonainvest verkauft in der Annahme, Bonainvest baue das versprochene Gesundheitshaus/Kinderhotel. Somit hätte die Stiftung auch Ihren Stiftungszweck erhalten können.

Inzwischen wurde aber der Kaufvertrag von Bonainvest weit zum eigenen Vorteil ausgelegt. So weit, dass die Stiftung nun gegen Bonainvest klagen möchte. Deshalb zieht ProSanktAnna die Ausichtsbeschwerde gegen die Stiftung zurück.

Ein Auszug aus dem anwaltlichen Schreiben:

Die ausführliche Antwort der Stiftung St. Anna enthält Details zu den Geschehnissen und zu den geplanten weiteren Schritten. (...) Namens und im Auftrag meiner Klientschaft ziehe ich daher die Aufsichtsbeschwerde zurück.

Meine Klienten sind indessen nach wie vor irritiert über diverse Vorgänge und Verhaltensweisen der Stiftung. Indem der Bonainvest nach aussen hin weiterhin die Treue gehalten wurde und sogar jetzt noch gehalten wird, schadet sich die Stiftung massiv selber. (....) Die Sitftungsaufsicht wird ersucht, im Rahmen ihrer Aufsichtstätigkeit die Stiftung eng zu begleiten, kritisch zu prüfen, ob der Stiftungsrat in der vorliegenden Situation seiner Aufgabe gewachsen ist, und nötigenfalls entsprechende Massnahmen zu treffen.